Steine und ihre Geschichten gehören ebenfalls zur Natur

Lenzburg Am Sonntag startet die Ausstellung «Natur. Und wir?» im Stapferhaus. Das Publikum darf sich freuen. Der Begriff Natur wird weit interpretiert und hinterfragt. Auch Steine gehören dazu.

Engagiert in der neuen Ausstellung «Natur. Und wir?»: Die Stapferhausmitarbeiterinnen Janine Vonderach, Julia Hochuli und Andjelka Antonijevic im Steine-Pavillon. Foto: Fritz Thut
Engagiert in der neuen Ausstellung «Natur. Und wir?»: Die Stapferhausmitarbeiterinnen Janine Vonderach, Julia Hochuli und Andjelka Antonijevic im Steine-Pavillon. Foto: Fritz Thut

Die grossen Ausstellungen im Stapferhaus beim Bahnhof drehen sich immer um aktuelle, gesellschaftsrelevante Themen. Dies ist natürlich bei «Natur. Und wir?» auch so. Die Verantwortlichen versprechen einen «poetischen Ausflug nach innen» und fordern die Besucher auf, «das eigene Verhältnis zur Natur zu entdecken und mitzureden, wohin die Reise gehen soll».Doch schon die Definitionsfrage «Was ist Natur?» führt aufs Glatt- oder Gletschereis. Jeder hat eigene Bilder, die auftauchen, wenn man an Natur denkt. Innerhalb dieser riesigen Bandbreite deckt das Stapferhaus Aspekte ab, die man spontan nicht mit dem Begriff in Verbindung bringt.

Glücksstein, Grabstein, Gallenstein

Dazu gehören auch Steine. Auch sie sind Teil der Natur. Dem trägt das Stapferhaus Rechnung. Einer der acht Pavillons rund um den zentralen, Anthropozän genannten Informationsterminal ist den Steinen gewidmet. «Wir machten über soziale Medien einen Aufruf, uns besondere Steine und ihre Geschichte zur Verfügung zu stellen», so Julia Hochuli vom Rechercheteam.

Die Resonanz war riesig. Janine Vonderach und Andjelka Antonijevic kümmerten sich um die Steinspender, von denen die meisten ihre Schätze gleich im Stapferhaus vorbeibrachten. «Wir haben sie im Bistro entgegengenommen und manchmal beim Ausfüllen des Formulars etwas geholfen», so Vonderach. Durch die Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Steinen und ihren teilweise sehr persönlichen Geschichten entstand eine Bindung: «Am Schluss haben wir fast jeden Stein gekannt», so Antonijevic.

Die Bandbreite der auf gediegenen Plexiglasplättchen ausgestellten Steine ist gross. Sie reicht von einem Lavastein («Der ist jünger als ich», so die Besitzerin) über den Teil eines Meteorits, einen vielleicht nicht ganz legal ausgeführten Stein einer in den Ferien besuchten historischen Stätte bis hin zu einem abgefrästen Stück eines Lenzburger Grabsteins.

Das Schwelgen in den mitgelieferten Erinnerungen kann dauern und zum Nachdenken anregen, speziell bei jenem Stein, bei dem als Fundort «meine Gallenblase» angegeben ist.

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