Stapferhaus bekommt Heimat

Morgen Freitag erfolgt beim Bahnhof Lenzburg die Grundsteinlegung für das Haus der Gegenwart, dem künftigen Sitz und Ausstellungslokal der Stiftung Stapferhaus.

«Fingerzeig, dass das Projekt konkreter wird»: Sibylle Lichtensteiger, Leiterin des Lenzburger Stapferhauses. Foto: Sandra Ardizzone
«Fingerzeig, dass das Projekt konkreter wird»: Sibylle Lichtensteiger, Leiterin des Lenzburger Stapferhauses. Foto: Sandra Ardizzone

Äusserst passend zur aktuell laufenden Ausstellung «Heimat. Eine Grenzerfahrung» bekommt die Stiftung Stapferhaus bald eine neue Heimat. Gleich beim Bahnhof entsteht das Haus der Gegenwart.

Morgen Freitag gibt es rund um den entstehenden Bau einen «kleinen, aber symbolisch interessanten Schritt»: Man feiert die Grundsteinlegung. Bei diesem Brauch wird eine mit verschiedenen Dokumenten gefüllte Metallkiste in die Grundmauern einbetoniert. Neben Unterlagen zum Bauherrn und Bauwerk wird ein Exemplar dieses Lenzburger Bezirks-Anzeigers eingeschweisst.

Ein Gemeinschafts-Projekt

Mit dem Haus der Gegenwart erhält das Stapferhaus eine feste Bleibe. Die Büro-Arbeitsplätze und die Ausstellungsräume sind unter einem Dach vereint. Der Standort, vis-à-vis des Bahnhof-Aufgangs, wurde im Rahmen eines umfangreichen Auswahlverfahrens bestimmt. Zuerst standen noch so exotische Varianten wie eine Höhle im Schlossberg zur Diskussion.

«Künftig sind wir zentral gelegen, wirklich am Puls der Zeit», freut sich Stapferhaus-Leiterin Sibylle Lichtensteiger über den gewählten Standort. Die Verantwortlichen hatten etliche weitere Herausforderungen zu meistern. Die öffentliche Hand musste überzeugt werden, den Bau zu unterstützen, ideell und finanziell.

«Das Ganze ist ein Gemeinschafts-Projekt, das auf gegenseitigem Vertrauen und guter Zusammenarbeit basiert», hält Lichtensteiger fest. Es wäre nicht zustande gekommen, so die Stapferhaus-Leiterin, «wenn nicht alle am gleichen Strick gezogen hätten».

An erster Stelle erwähnt Lichtensteiger den Kanton Aargau mit dem Swisslos-Fonds, die Stadt Lenzburg und die CoOpera Sammelstiftung PUK. Letztere bot schon 2015 Hand zu einer Partnerschaft, indem sie die Bauland-Parzelle kaufte und dem Stapferhaus den benötigten Anteil im Baurecht überliess.

Mit dem Weibeln bei verschiedenen Stiftungen konnten weitere Geldquellen angezapft werden. Sibylle Lichtensteiger: «Für uns war ganz wichtig, dass sich Stiftungen hinter das Projekt gestellt und es im grossen Stil finanziell unterstützt haben.» Genannt sind auf nationaler Ebene die Avina-Stiftung, das Engagement Migros, die Ernst-Göhner-Stiftung, die Professor-Otto-Beisheim-Stiftung und die Paul-Schiller-Stiftung sowie aus dem Aargau die Hans-und-Lina-Blattner-Stiftung, die Koch-Berner-Stiftung und die EHW-Stiftung.

Grünes Licht für das Haus der Gegenwart gab es erst, als die Finanzierung weitestgehend gesichert war. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 24,4 Millionen Franken.

Heimat-Bezug nach «Heimat»-Ende

Verlaufen die Bauarbeiten beim Lenzburger Bahnhof weiterhin planmässig, soll das Haus der Gegenwart im nächsten Jahr bezogen werden können. «Nach dem Abschluss der ‹Heimat›-Ausstellung im nächsten März werden wir unsere neue Heimat beziehen. Ein schöner Gedanke», lässt die Stapferhaus-Leiterin ein gerüttelt Mass Vorfreude durchschimmern.

Haus der Gegenwart? Offiziell ist dies erst ein Arbeitstitel. Lichtensteiger: «Im Moment sind wir nicht nur auf der Suche nach dem Thema der Eröffnungsausstellung, sondern auch noch nach dem Namen des Hauses. Auch das ist noch of-fen ...»

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