Seon und Boniswil vertiefen ihre Zusammenarbeit
Seon Per 1. Januar 2025 wird Seon die Sozialen Dienste für die Gemeinde Boniswil übernehmen. Für beide Gemeinden ist das ein Gewinn.
Die Gemeinde Seon übernimmt ab 2025 die Sozialen Dienste der Gemeinde Boniswil. Seon führt in ihrer Funktion als Zentrumsgemeinde bereits heute verschiedene regionale Verwaltungsaufgaben aus. Die Übernahme bedingt die Anstellung von zusätzlichem Personal. Als Sachbearbeiterin mit einem 50-Prozent-Pensum konnte Selin Erdogan angestellt werden, die ihre Stelle am 1. November antreten wird. Die Stelle ist kostenneutral. Die Kosten werden weiterverrechnet.
Beide Gemeinden profitieren
Der Entscheid von Boniswil, die Sozialdienste an eine andere Gemeinde zu delegieren, macht Sinn. «Die Komplexität der Fälle hat ständig zugenommen. Boniswil hat keine ausgebildeten Sozialarbeiter. Deshalb fehlt das Hintergrundwissen», erklärt die stellvertretende Gemeindeschreiberin Janine Fischer. Wie in vielen kleinen Gemeinden sind die Aufgaben in diesem Bereich gross genug, um andere Prozesse zu verlangsamen, aber zu klein, um eine zusätzliche Stelle zu schaffen. «In Boniswil gäbe es maximal eine 40-Prozent-Stelle. Die Präsenzzeiten eines eigenen Mitarbeiters würden trotzdem nicht ausreichen.» In Seon übernimmt die neue Sachbearbeiterin diese Arbeit. Nach dem kantonalen Stellenrechner des Verbandes Aargauer Gemeindesozialdienste (VAGS) wären aufgrund der Fallzahlen in Seon eigentlich 60 Prozent nötig. Mit der neuen Mitarbeiterin wurde ein Pensum von 50 Prozent vereinbart. Diese entlasten das Team. Absenzen können so besser koordiniert werden. Durch die Übernahme von administrativen Aufgaben können sich Fabienne Graf und ihre Mitarbeiterin mehr auf ihre Kernaufgabe konzentrieren. «Soziale Arbeit ist nicht nur das Auslösen von Zahlungen. Auch ist die persönliche Beratung von Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind, ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit.»
Einzel- und Familienanliegen bei den Sozialen Diensten in Seon
In Seon seien es vor allem Familienanliegen, die in den Sozialen Diensten zum Tragen kämen. So geht es viel um Scheidungen, Alimente und Sorgerecht. Die Gemeinde unternehme auch viel, um Menschen möglichst schnell wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren. So wendet sich die Gemeinde regelmässig an regionale Unternehmen, die allenfalls Bedarf an neuen Mitarbeitern haben. Dies geht auf eine Initiative von Robert Ott der Robert Ott AG zurück, mit dem die Gemeinde einen erfolgreichen Austausch pflegt. Durch die Zusammenarbeit mit dem Gewerbe und einem Jobcoach ist es möglich, Menschen in den Arbeitsprozess zurückzuführen.