Salzkorn: Schnurr-Therapie

Melanie Solloso
Melanie Solloso

Ohne Büsis kann ich mir unser Zuhause nicht mehr vorstellen. Sie sind die Ersten, die mich am Morgen begrüssen, und die Letzten, die mich am Abend zum Lachen bringen. Schon oft ist mir aufgefallen, dass wenn jemand von uns krank ist, eine der Katzen ihren Lieblingsplatz gegen den Platz im Krankenbett eintauscht. Bis neulich habe ich mir nie viel dabei gedacht. Dann überraschte mich Kater Noodles mit ganz ungewöhnlichem Verhalten.

Das Ekzem meiner Tochter hatte sich stark verschlimmert und erschwerte sogar das Spielen. Und obwohl Noodles in der Regel einen grossen Bogen um meine Tochter macht, wollte er partout nicht von ihrer Seite weichen. Diese Belagerung wurde begleitet von lautstarkem Schnurren. Meine Tochter genoss die Aufmerksamkeit sichtlich. Ihr Ekzemausbruch beruhigte sich rasch und schon am nächsten Tag waren die Läsionen verkrustet und der Eiter verschwunden. Und Noodles? Der machte wieder seinen gewohnten Bogen um meine Tochter. Was war passiert? Tatsächlich gibt es viele Geschichten von Katzen, die ihre kranken Besitzer geheilt haben sollen. Aber was ist da dran?

Genau wie Hunde haben Katzen ein besonders empfindliches Riechorgan, welches ihnen ermöglicht, chemische Veränderungen im Körper eines Menschen wahrzunehmen. Eine Katze riecht also, wenn jemand krank ist. Aber nicht nur das, sie besitzt eine aussergewöhnliche Fähigkeit, mit der sie ihre eigene Heilung, aber auch die ihrer Mitmenschen positiv begünstigen kann: das Schnurren.

Zahlreiche wissenschaftliche Studien haben sich schon mit diesem Niederfrequenzgeräusch auseinandergesetzt. Aufgezeigt wurde unter anderem, dass das Schnurren das Freisetzen von Endorphinen aktiviert. Das wiederum reduziert Stress, lindert Schmerzen und senkt den Blutdruck. Die schnurrenden Samtpfoten können also tatsächlich ihren Teil zur Heilung ihrer Besitzer beitragen. Danke Noodles!

 

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