Salzkorn: Energie

Beatrice Strässle
Beatrice Strässle

Während wir uns noch über günstigen Treibstoff erfreuen können, treiben uns die Heizöl-, Pellet- und Stromkosten schon etwas um. Das ergeht Ihnen sicher nicht anders. Was mich stört, ist die Tatsache, dass wir mit unserer Photovoltaikanlage – also als Stromlieferant – keinen Cent mehr bekommen als vor der Krise. Seit diese Anlage am Netz ist, haben wir keine Stromrechnungen mehr erhalten, sondern nur Gutschriften. Alles Tempi passati.

Gerade vor wenigen Tagen haben wir eine Stromrechnung bekommen, welche das Hundertfache unserer letzten betrug. Einfach vom Konto abgebucht und fertig. Ihr könnt euch unser Erstaunen vorstellen. Der Grund war rasch geklärt, unser Zähler war kaputt. Das ist das eine, das Auswechseln ist das andere. Während munter nun die horrenden Stromrechnungen abgebucht werden, warten wir mit steigender Ungeduld auf den Elektriker, welcher den Zähler austauscht. Ein Geduldspiel sondergleichen.

Wir kriegen die zu viel berechneten Beträge ja noch zurück, aber vielen Bekannten geht es schlimmer. So bei Jolanda, welche mit ihrer Mutter zusammen den Dorfladen mit seinem sehr guten Angebot führt. Sie, Jolanda, stand vor einigen Tagen ganz aufgelöst im Laden und hielt ihre Stromrechnung in der Hand. «Un disastro», sagte sie. Zahlte sie bis anhin für 2 Monate rund 1000 Euro, waren es nun 2700 Euro. Und es war kein Zähler kaputt. Jolanda muss händeringend schauen, wie sie das hinbekommt. Alles auf die Kunden abwälzen ist ein Ding der Unmöglichkeit. Alle haben mit demselben «Disastro» zu kämpfen.

Aber zurück zu den Handwerkern. Ansonsten funktioniert es vorzüglich, doch der Elektriker und der Sanitär sind eine andere Liga. Ständig überlastet und kaum erreichbar. Nächsten Dienstag ist es endlich – nach vielen Interventionen unsererseits – so weit, der Elektriker tauscht den Zähler aus. Wenn jetzt noch der Sanitär in der nächsten Woche den alten und nicht mehr ganz dichten Heizkörper austauscht, dann könnten wir eigentlich völlig entspannt in der Schweiz ein paar vorweihnächtliche Ferientage geniessen.

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