Rathaussanierung teurer als vom Stadtrat erwartet

Lenzburg Das Rathausdach ist sanierungsbedürftig. Der Einwohnerrat genehmigte einen entsprechenden Projektkredit Ende 2022. Nach Abklärungen mit Fachspezialisten wurde klar, dass man sich verrechnet hat. Der Stadtrat hat nun entschieden, das Dach erst im Rahmen eines Gesamtsanierungsprojekts zu erneuern. Für mehr Geld.

Das ehrwürdige Rathaus braucht ein neues Kleid. Die Sanierung kommt aber teurer als erwartet.Foto: Chris Iseli

Ende 2022 sprach der Einwohnerrat einen Kredit von rund 1,5 Mio. Franken für die Sanierung von Dach und Fassade des altehrwürdigen und denkmalgeschützten Rathauses. Heute weiss man: Das Geld des Kredites reicht nicht. Erbaut wurde das Rathaus im 17. Jahrhundert. Die letzten grösseren Umbauten am Dach wurden zwischen 1872 und 1876 durchgeführt. Trotz regelmässiger Unterhaltsmassnahmen seither sind Dach und Fassade von Witterung und Alter sichtbar gezeichnet.

Experten schafften Klarheit

Da man damals keinen separaten Projektierungskredit abholte, waren, gemäss Stadt, zur Zeit der Antragsstellung nur beschränkte Abklärungen möglich. Die 1,5 Mio. Franken sind nicht genug. Nach der Gebäudeanalyse durch Fachingenieure und detaillierten Abklärungen mit der kantonalen Denkmalpflege wurde klar, dass diese Untersuchungen zeitintensiver ausfallen werden als angenommen. Grund dafür ist die Bausubstanz, die im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Umbaumassnahmen erfahren hat und dementsprechend unterschiedliche Eigenschaften und Standards aufweist. Um denkmalpflegerischen Ansprüchen in Bezug auf die Fenstergestaltung und die Ziegeleindeckung sowie statischen Anforderungen hinsichtlich heute geltender Normen gerecht werden zu können, sind erhebliche Mehraufwände erforderlich.

Notwendiger Unterhalt wird weiterhin durchgeführt

Die Untersuchungen haben gezeigt, dass das Projekt «Rathaus, Dach- und Fassadensanierung» innerhalb des bewilligten Verpflichtungskredits nicht umgesetzt werden kann. Weiter zeigten die Abklärungen ausserdem, dass die ursprünglich zweistufig geplante Sanierung des Rathauses aus bautechnischer Sicht nicht sinnvoll ist. Man will sich auf eine Etappe beschränken und sämtliche Arbeiten in einem Schritt durchführen. Aufgrund dieser Erkenntnisse entschied der Stadtrat am 17. Januar, das Projekt «Rathaus, Dach- und Fassadensanierung» abzubrechen und stattdessen, in Abstimmung mit der Immobilienstrategie, ein Gesamtprojekt für das Rathaus zu lancieren und zu gegebener Zeit sowohl dem Einwohnerrat als auch dem Volk zur Abstimmung vorzulegen. Somit wird das Rathaus in naher Zukunft kein neues Kleid tragen. Doch das Rathaus soll nicht verlottern. Die für den Erhalt nötigen Unterhaltsmassnahmen sollen noch in diesem Jahr umgesetzt werden.

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