Mein erstes Mal

Rinaldo Feusi

Vergangene Woche war ich zum ersten Mal als Freischar beim Jugendfest. Ich bin froh, ist es vorüber. Nicht, weil es mir nicht gefiel. Die Woche zählt wohl zu den interessantesten, die ich je hatte. Zu sehen, mit wie viel Herzblut die Lenzburgerinnen und Lenzburger bei der Sache sind, war wirklich inspirierend. Allerdings war es auch anstrengend. Als Nicht-Lenzburger wollte ich so viel über das Fest erfahren wie nur möglich. Ich legte mir damit einen Marathon auf – am liebsten wäre ich überall gleichzeitig gewesen. Denn das zählt auch zu meinen Pflichten. Lokaljournalismus ist Identifikation, und diese kann nur vermittelt werden, wenn man willens ist, sich zu integrieren, das Brauchtum und die Kultur zu verstehen.

Als alter weisser Mann im grauen Alter von dreissig Jahren bin ich der konservativen Ansicht, dass Integration auch eine Holschuld ist. Natürlich willigte ich daher sofort ein, als mir von Manuel Silva angeboten wurde, für dieses Jahr Teil des CCS zu sein. Wo lernt man besser als mittendrin? Auch der Jugendfestkommission durfte ich beiwohnen und eine dicke Sonderausgabe über das Jugendfest verantworten. Es galt, für mich sicherzugehen, möglichst viel zu lernen. Hierfür hatte ich auch echte Experten zur Verfügung: Barbara Portmann, Sven Amman und nicht zu vergessen Romi Schmid waren stets da, wenn es Unklarheiten gab. Auch die Gespräche mit Julia Mosimann und Marcel Strebel gaben mir viele Einblicke hinter die Kulissen. Ich masse mir nach diesem Spektakel an, das ein oder andere über das Jugendfest und die Freischaren zu wissen und verstanden zu haben. Die erste Teilnahme am Manöver werde ich wohl nie vergessen. Allerdings wurde sie ein wenig getrübt. Denn ausgerechnet bei meinem ersten Mal verloren die Freischaren das Manöver. Damit hat wohl wirklich niemand gerechnet!

Meine ständigen Fragen lenkten die Freischaren wohl zu stark ab. Beim nächsten Manöver sollten dann aber alle Unklarheiten aus dem Weg geräumt und der Sieg sicher sein. Und das ist ja schon in 103 Wochen.

Rinaldo Feusi, Chefredaktor

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