Maturand baut Naturteich
Niederlenz Für seine Maturarbeit hat der 18-jährige Dario Fellner in rund 100 Stunden ein Biotop im Garten seines Wohnhauses angelegt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Die Sonne scheint und spiegelt sich im glasklaren Wasser des frisch angelegten Naturteichs in einem ruhigen Wohnquartier in Niederlenz. Der 18-jährige Dario Fellner ist zufrieden: Endlich ist er fertig, der Teich, den der Maturand im Rahmen seiner Maturarbeit eigenhändig im Garten seines Wohnhauses angelegt hat.
Rund 100 Stunden hat der Schüler von Neuen Kantonsschule Aarau in das Biotop investiert. «Mit meiner Maturarbeit sollte eine einfache, kleine Rasenfläche optimal aufgewertet werden, so dass es als Vorbild für Personen mit ungenutztem Wiesenplatz dienen kann», erklärt er und ergänzt: «Ich wollte etwas für die Umwelt tun. Die ungenutzte Rasenfläche auf unserem Grundstück kam da sehr gelegen und so entstand die Idee, diesen Platz aufzuwerten und dabei möglichst viele Tierarten anzusprechen.»
Gesagt, getan: Im März wurde die Fläche mit einem Bagger ausgehoben, Steine und Kies wurden von einem Gärtner im Dorf im Rahmen des Projekts «Natur findet Stadt» geliefert. «Die Zusammenarbeit mit ‹Natur findet Stadt› war super, und die Unterstützung eines Gärtners war für das Projekt sehr wertvoll. Ich kann die Aktion nur weiterempfehlen.»
Gefährdete Tierarten fürs Biotop
Rund drei Tonnen Steine stapelte der Maturand daraufhin in das mit Teichfolie ausgelegte Loch, eine halbe Tonne Sand und Kies folgte. Schliesslich folgte der Einbau eines kleines Wasserfalls mit Bio-Filter. Danach folgte die Bepflanzung der Umgebung, «natürlich mit rein einheimischen Pflanzen», so Dario Fellner. Ebenfalls nicht fehlen durften Ast- und Steinhaufen und Kleintiere und Insekten sowie Bienenhotels und Igelhäuschen.
Nicht nur ausserhalb des Teichs, sondern auch im Teich lebt es: Gleich drei einheimische und gefährdete Tierarten fanden im Biotop ein neues Zuhause: Sumpfdeckelschnecken, Bitterlinge und Teichmuscheln. «Die Bitterlinge leben mit den wasserfilternden Teichmuscheln in einer Symbiose zur Fortpflanzung», erklärt Fellner, der eigens hierfür eine kleine Kamera auf den Teich gerichtet hat. Damit will er die Entwicklung und die Tiere beobachten und das Projekt dokumentieren. Seine Erfahrungen will der Schüler später auch in einem Flyer mit wertvollen Tipps und Tricks für Spaziergänger festhalten.
Der Teich ist fertig, die Maturarbeit mit dem Namen «Biodiversität im Wohnquartier» ist es im Grossen und Ganzen auch. Nach der Kanti will der Schüler, der in seiner Freizeit neben Joggen und Bouldern auch Tierarten wie Wachteln und Pfeilgiftfrösche züchtet, etwas studieren, das ebenfalls nah am Thema Natur ist. «Wahrscheinlich werden es Waldwissenschaften», sagt er und legt ein paar Steine zurecht.
Er schmunzelt: «Der Teich ist fertig, aber die Arbeit ist es nie. Es gibt immer etwas zu tun.»