Salzkorn: Jugendfest-­Erinnerungen

Rolf Kromer
Rolf Kromer

Donnerstag, 13. Juli 2023, Zapfenstreich, 22.30 Uhr: Das Rathausgässli ist von unten bis oben, von der Kirchgasse bis zum Metzgplatz, voll mit Menschen. So viele, dass man kaum durchkommt. Selbst umfallen wäre stellenweise schwierig. So dicht stehen wir. Und wer sich kennt, grüsst sich mit Händeschütteln, einer Umarmung oder Begrüssungsküsschen.

Vor drei Jahren war die Welt eine andere: 2020 fällt das Jugendfest aus. Auch das Freischarenmanöver wird abgesagt und aufs Folgejahr verschoben. Vom Manöver 2020 bleibt einzig der witzige Freischarenbastelbogen vom Künstler Fritz Huser.

Ernüchterung dann im Jahr darauf. Auch das Jugendfest 2021 wird nur ein «Jugendfest light» mit einem reduzierten Manöver, verteilt über mehrere Tage inklusive Livestreamübertragung. Immerhin das Musik-Festival Metschgplatsch fand statt: Nicht wie sonst nahe dem Metzgplatz, sondern an verschiedenen privaten Gartenfesten.

Im letzten Jahr wieder ein Vollprogramm-Jugendfest. Dann leider unter den Vorzeichen des Krieges und mit ein paar Anpassungen deswegen.

Nun ist alles beim Alten: Dicht an dicht stehen wir auf der Schützi bei den Bahnen und dem Soft-Eis an und beim Umzug am Freitag schlendern die Kinder Hand in Hand durch die dicht bevölkerten Strassen.

Corona und auch alle Erkältungen und Grippen sind so weit weg, dass wir uns gerne wieder in Menschenmengen stürzen, uns umarmen und vergessen, die Hände regelmässig zu waschen.

Vielleicht darum ist am Sonntag nach dem Jugendfest die Familie krank: Schnudernase, Kopfweh, Halsweh. Bald wird der Schnupfen weg sein und dann sind nur noch die schönen Erinnerungen da: An meine Nichte, die zum ersten Mal am Umzug mitgelaufen ist und uns bei den Wurstwegge zum Zmittag ein Jugendfestlied vorgesungen hat.

 

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