«Jörg, deine Spuren sind sichtbar»

Seengen Am 14. November fand in Seengen die Wintergemeindeversammlung statt. Auf dem Programm standen 14 Traktanden, darunter die Verabschiedung des langjährigen Gemeindeammanns.

Der scheidende Gemeindeammann Jörg Bruder (rechts) und seine Frau Martina nehmen die Geschenke von Gemeinderat Eli Wengenmaier entgegen.Foto: Michael Hunziker
Der scheidende Gemeindeammann Jörg Bruder (rechts) und seine Frau Martina nehmen die Geschenke von Gemeinderat Eli Wengenmaier entgegen.Foto: Michael Hunziker

Von 3229 Stimmberechtigten fanden 309 ihren Weg in die Doppelturnhalle. Die vorangehende Ortsbürgergemeindeversammlung zählte 57 von 281 Stimmberechtigten. Innerhalb weniger Minuten wurden sowohl das Protokoll der vergangenen Ortsbürgerversammlung als auch das Budget 2026 angenommen.

Grossmehrheitliche Zustimmung

Obwohl es um hohe Geldsummen ging, wurde kein Antrag abgelehnt. Zustimmung erhielt ein Kredit von 460000 Franken für ein neues Infrastrukturgebäude auf der Badewiese des Brestenbergareals, einen Traktor und Flächenmäher für das Gemeindewerk (233000 Franken), die Modernisierung der Schulinfrastruktur (320000 Franken für interaktive Wandtafeln, 170000 Franken für das IT-Netzwerk), die Überführung der Tagesstrukturen in den Regelbetrieb und ein Kredit von 406000 Franken für einen Wasserverbund mit Villmergen und den Beitritt in die IKA «Wasser2035».

Keine Hauptabstimmung dank Rückweisung

Für Diskussionsstoff sorgten die beiden Anträge zugunsten des Sport-Clubs Seengen. Bereits bei Traktandum 3 – das besagte, einen Bruttokredit von 8000 Franken für die Projektierung eines Kunstrasenplatzes zu bewilligen – kam es zu einem 40-minütigen Wortwechsel zwischen der Pro- und der Kontraseite. Viele Mitglieder des SC Seengen waren vor Ort, darunter der Vereinspräsident Adrian Kamm. Er betonte, dass der Fussballclub einen grossen Beitrag zum Dorfleben beitrage. Doch obwohl Gemeinderat Eli Wengenmaier bestätigte, dass eine detaillierte Kostendarstellung für die Vorlage des Baukredits vorgelegt werde, fehlten vielen Einwohnern die ausgewiesenen Folgekosten und die Kostenbeteiligung des Vereins. SVP und FDP empfanden die Vorlage als unvollständig und beantragten einen Rückweisungsantrag. Grosser Applaus folgte auf die Worte eines Bürgers: «Soeben bewilligten wir einen Kredit für ein Badi-Häuschen, aber hier ist man so kleinlich – das dünkt mich ungerecht.» Die Rückweisung wurde abgelehnt, der Antrag mit 181 Ja zu 91 Nein angenommen. Weniger Zuspruch bekam der darauffolgende Antrag: die Bewilligung eines Bruttokredits von 130000 Franken für die Projektierung eines Geräte- und Garderobengebäudes beim Musterplatz. Zwar sahen SVP und FDP den Bedarf an einem neuen Gebäude ein, jedoch sei das Projekt zu gross dimensioniert und die Kostenbeteiligung unklar. Der Rückweisungsantrag wurde angenommen. Eli Wengenmaier sagte: «Wir nehmen das sportlich und stellen bei nächster Gelegenheit alle Informationen vor.»

«Für deinen Einsatz gebührt dir unser Dank»

Unter dem letzten Traktandum wurden zugleich vier Personen verabschiedet. Marc Lindenmann und Christian Brunner verlassen das Gremium der Finanzkommission. Vizeammann Thomas Lindenmann wurde von Susanne Rölli mit wertschätzenden Worten verabschiedet. Eli Wengenmaier wurde die Ehre zuteil, den langjährigen Gemeindeammann Jörg Bruder zu verabschieden: «Für deinen Einsatz gebührt dir unser Dank.» Bruder sagte: «Ich habe meine Aufgabe immer mit grossem Herzblut erledigt.» Er wünschte dem neuen Gemeinderat viel Glück und Sachverstand und schmiedet bereits neue Pläne für seine Zukunft. «Mal schauen, wie lange du es ohne ein öffentliches Amt aushältst», schloss Wengenmaier.

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