Pro SpecieRara zieht ein: Ihr Hühnerlein kommet
Möriken-Wildegg ProSpecieRara gab ein Baugesuch ein. Die Stiftung kaufte die Immobilie mit Umschwung an der Hellgasse 1. Das Gesuch liegt noch bis am 9. Oktober auf.
In Möriken-Wildegg liegt ein Baugesuch von ProSpecieRara auf. Geplant ist an der Hellgasse 1 die Umnutzung des Wohnhauses, der Bau eines Hühnerstalls, ein Teich und Unterflurtanks. Der Immobilienkauf ist ein Bekenntnis zur Gemeinde und ein Meilenstein in der Geschichte einer Organisation, die sich seit 1982 dem Erhalt und der Etablierung seltener oder gefährdeter Arten widmet. So steht es definiert als Stiftungszweck: «Erhaltung und Förderung der genetischen Vielfalt in Fauna und Flora.»
Erste Immobilie in der Geschichte
Dass sich ProSpecieRara einmal eine Immobile mit Umschwung von dieser Grössenordnung leisten können würde, wäre vor zehn Jahren noch unvorstellbar gewesen, so der stellvertretende Geschäftsleiter Philippe Ammann. Doch in Möriken Wildegg konnte nun die ideale Liegenschaft erworben werden. Die Artenschützer finden auf dem Felsberg ihr neues Zuhause.
Die Reise war lang. Startete die Vision vor 41 Jahren in St. Gallen, zog es sie bald nach Kölliken und Aarau, dann nach Basel und schliesslich ans Ziel. Im Dorf gibt es bereits der Showgarten beim Schloss und die Samengärtnerei. Dazwischen eingeklemmt liegt nun das neue Zuhause, wo einiges geplant ist.
Grosse Ambitionen fürein grosses Netzwerk
Im Baugesuch sind die Pläne grob beschrieben: «Umnutzung Wohnhaus und östliches Ökonomiegebäude zu Gewerbe, Hühnerstall, Naturteich, Unterflur-Tankanlagen». Präziser beschreibt es die Stiftung auf Anfrage. So soll aus dem Hauptgebäude der Bürokomplex werden. Da geschehen die administrativen Arbeiten und Kurse für die Mitglieder sollen durchgeführt werden. Die Stiftung zählt ein grosses Netzwerk von rund 2000 Mitgliedern. Im Hühnerstall sollen drei gefährdete Hühnerarten gezüchtet werden: das Appenzeller Barthuhn, das Appenzeller Spitzhaubenhuhn und das Schweizerhuhn. 30 bis 35 Hühner sollen es sein.
Zur Gackerei wird sich ein Naturteich gesellen, der auch hier diversen Arten ein Zuhause geben soll. Um Wasserverschwendung vorzubeugen, sollen flache Tanks im Boden vergraben werden, um Wasser aufzufangen. Das ganze Gebiet umfasst 67 Aren. Zum Vergleich: Ein Fussballfeld umfasst 71,4 Aren.
Doch durch Hühnerzucht und Wassersparen werden keine Rechnungen bezahlt. Weswegen ProSpecieRara auf Sponsorensuche ist. Der Umbau des Hauptgebäudes kann selber gestemmt werden – die Nebengebäude nicht. Der Kauf des Grundstücks war grösstenteils durch Legate möglich. Im Baugesuch ist ein Betrag von 1,75 Millionen Franken eingetragen. Im Geschäftsbericht 2022 sind ein Darlehen und eine Hypothek von insgesamt 1,8 Mio. bilanziert.