«Holderbank hat viel zu bieten»
Holderbank Der neue Gemeindeammann von Holderbank heisst Urs Pfründer. Er folgt auf Herbert Anderegg, der im Sommer seinen Rücktritt bekannt gab.
Nach Holderbank gezogen ist Urs Pfründer der Liebe wegen. Er ist in Zug aufgewachsen und es sei ihm wichtig gewesen, sich an seinem neuen Wohnort zu engagieren.
Dafür gab es zwei Möglichkeiten: entweder einem Verein beitreten oder sich in der Gemeinde einzubringen. Urs Pfründer entschied sich für das Zweite. Mit Erfolg: Nach zehn Jahren im Gemeinderat, davon acht Jahre als Vizeammann, wird er im Januar die Nachfolge von Herberg Anderegg als Gemeindeammann antreten.
Dringende Projekte anpacken
Als Erstes möchte der parteilose Politiker mit dem Gemeinderat eine Standortbestimmung durchführen. Zudem stehen einige wichtige Projekte an, darunter die Planung der neuen Mehrzweckhalle, der Umbau des alten Schulhauses und die Verwaltungssituation im neuen Schulhaus. Denn: Aktuell gibt es dort keinen Abwart. Eine weitere Herausforderung sei die hohe Verschuldung der Gemeinde. Mitunter dafür verantwortlich ist der Neubau des Schulhauses. Auch die Kosten im Bereich Bildung, Gesundheit und Soziales steigen, und der Zinsaufwand für Fremdkapital nimmt zu. «Deshalb hat der Gemeinderat eine Erhöhung des Steuerfusses um 3 Prozent auf 98 Prozent beantragt», so Pfründer. Um das Fremdkapital zu mindern, müsse auch der Verkauf von gemeindeeigenem Bauland vorangetrieben werden.
Ammann-Amt bringt Mehraufwand
Der Lebenslauf des Politikers liest sich spannend: Einst gelernter Strassenbauer, arbeitet Urs Pfründer heute als Projektleiter Tiefbau für eine Zuger Firma und pendelt zwischen Vaduz, Basel und Holderbank. «Mein beruflicher Hintergrund kommt mir bei meiner Tätigkeit im Gemeinderat sehr entgegen», so Pfründer. Deshalb werde er wohl auch das Ressort Strassen behalten. Neu hinzukommen werden voraussichtlich die Ressorts Verwaltung, Personal und öffentliche Sicherheit/Polizei. Um das neue 35-Prozent-Amt als Ammann zu stemmen, reduziert Pfründer sein Pensum als Projektleiter per Januar um 20 Prozent.
Am liebsten in den Bergen
Urs Pfründer ist in Zug aufgewachsen und vor 13 Jahren nach Holderbank gezogen. Er hat zwei erwachsene Töchter und verbringt gern Zeit in der freien Natur, am liebsten beim Wandern in den Bergen. Dass er nicht in Holderbank aufgewachsen ist, erachtet der 55-Jährige nicht als Nachteil: «Die Sicht eines Zugezogenen ist oft eine andere, neue Perspektiven schaden nie.» Neue Perspektiven wird es auch vom jüngsten Zuwachs im Gremium geben: Neu den Sprung in den Gemeinderat geschafft hat Sandra Kallinich (parteilos).
«Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat, dem Gemeindepersonal und auf mein neues Amt», so Pfründer. «Holderbank bedeutet mir sehr viel und hat viel zu bieten».
Einen Wunsch hätte der 55-Jährige aber, nämlich dass mehr Menschen aktiv am Dorfleben teilnehmen – «damit Holderbank das lebhafte und tolle Dorf bleibt, das es ist».