Eine Oper im Kofferformat: Ein Projekt mit Zukunft
Lenzburg Mit der «kofferOper» wollen Musikerinnen und Musiker Kindern und Erwachsenen einen niederschwelligen Zugang zur Welt der Oper eröffnen. In Lenzburg kommt es zu zwei Konzerten.

Die Idee ist so einfach wie wirkungsvoll: Eine bekannte Oper wird in einer kindgerechten Geschichte erzählt und mit den wichtigsten Arien und Ensembles untermalt. So entsteht ein Zusammenspiel von Erzählerin, projizierten Bildern, Gesang und Schauspiel – ohne grossen Bühnenaufwand, aber mit viel Freude. Der Koffer steht sinnbildlich für diese reduzierte Form: Wenige Requisiten genügen, um die Fantasie des jungen Publikums in Bewegung zu setzen. Als erste Produktion fiel die Wahl auf Mozarts «Zauberflöte». Sie gehört zu den berühmtesten Opern. «Zusätzlich ist sie für Kinder verständlich», weiss Mitbegründerin des Projektes Carolin Pâques. Sie ist Pädagogin und ausgebildete klassische Sängerin. Damit die Aufmerksamkeit nicht überfordert wird, dauert die Aufführung lediglich 45 Minuten – gerade so lange, dass auch Kindergarten- und Primarschulkinder der Handlung folgen mögen. «Kinder dürfen bei uns nicht nur zuhören, sondern werden in die Vorstellung miteinbezogen. Ein bisschen Unruhe im Saal ist nicht störend, sondern Ausdruck lebendiger Teilnahme», erklärt sie weiter.
Musik für alle
Hinter dem Projekt steht die Überzeugung, dass Oper nicht teuer sein muss. Der Eintrittspreis wird nicht fix festgelegt, stattdessen wird am Ende eine Kollekte erhoben. So soll es allen möglich sein, an diesem kulturellen Erlebnis teilzuhaben – ob als neugieriges Kind, begleitende Eltern oder als Erwachsene, die sich neu auf die Oper einlassen wollen. Unterstützung erhält die «kofferOper» auch von der katholischen Kirche Herz Jesu, die ihre Räumlichkeiten kostenlos zur Verfügung stellt. «Wir sind sehr dankbar für dieses Engagement», sagt Pâques.
Das Publikum darf sich schon jetzt auf zwei Aufführungen freuen: Am Sonntag, 24. August, und am Samstag, 6. September, wird die Zauberflöte in der Kirche Herz Jesu Lenzburg aufgeführt. Die «kofferOper» ist mehr als nur ein neues Aufführungsformat – sie versteht sich als Bewegung, die Opernmusik für jedermann zugänglich machen will. Ihren Ursprung hat sie in Begegnungen an der Gesangsschule Maria Baldauf sowie bei Proben zur Kinderoper «Alice im Wunderland» am Opernhaus Zürich. Statt Musik «an den Kindern vorbei» zu machen, entstand die Idee, Oper explizit für junge Menschen erlebbar zu gestalten.
Sonntag, 24. August, 15 Uhr, Samstag, 6. September, 10.30 Uhr, Kirche Herz Jesu Lenzburg.