Ein neues Bijou für die Rettungssanität

Lenzburg Der 6. Mai ist Geburtstag und Weihnachten zusammen für die Sanität Aargau Mitte. Ihr neues Dienstfahrzeug wird eingeführt.

Erwin Häberli und Edri Ademaj: Das alte Fahrzeug noch in Weiss. Das neue im auffälligen Grün. Foto: Rinaldo Feusi

Die Sanität Aargau Mitte aus Lenzburg fährt jährlich rund 1750 Fahrten. Aufträge kommen von überall. Wohnquartieren, Autobahnen, Feldwegen. So kommt es, dass sich bei einem Sanitätsfahrzeug gerne mehrere Hunderttausend Kilometer in wenigen Jahren ansammeln können. Der bisherige Wagen liess während gut 5 Jahren über 300000 Kilometer hinter sich. «Und es sind ungesunde Kilometer», berichtet Erwin Häberli, Mitinhaber der Sanität Aargau Mitte AG. Schneckentempo gibt es beim Notfall keine und somit wird das Fahrzeug auch nicht verschont. Nun konnte ein neues Einsatzfahrzeug beschafft werden, zwischen Bestellung des Fahrzeugs und der Auslieferung vergingen nun volle zwei Jahre.

Fast eine halbe Million

Der neue Wagen ist wesentlich moderner als der bisherige. Die Trage bewegt sich elektronisch und nicht mehr von Hand. Ebenso ist er geräumiger, was ein wichtiger Faktor bei der Beschaffung war. «Wir verbringen viel Zeit im Auto», erklärt Häberli. «Und diese Zeit ist meist sehr intensiv.» Im Fahrzeug selbst findet man Sauerstoffflaschen, viel Gerätschaft, Medikamente und alles, was im Notfall wichtig ist. Durch speziell kalibriertes Licht und Fensterverdunkelung kann für jeden Patienten und jede Situation die notwendige Beleuchtung geschaffen werden. «Besteht ein Schädel-Hirn-Trauma, darf das Licht nicht zu grell sein. Muss man offene Wunden behandeln, darf es aber auch nicht zu dunkel sein», so der Sanitäter. Technologie und Ausstattung sind nicht günstig. Das neue Fahrzeug kostet gut 450000 Franken. «Aber das leisten wir uns. Die ganze Mannschaft erfreut sich am neuen Fahrzeug», verrät Häberli.

Weniger Einsätze auf dem Land und manchmal auch Unnötiges

Beim Rettungsdienst besteht dasselbe Problem wie in den Notfallpraxen: «Viel Unnötiges würde gemeldet», so Häberli. Er fügt hinzu, dass die Landbevölkerung im Allgemeinen vernünftiger ist als die Städter, daher kommen auch weniger Meldungen vom Land: «Man muss die Gesundheit ernst nehmen, aber manchmal fragt man sich schon.» Um nicht unnötig die Sanität zu bemühen, führt eine Evaluation im Vorfeld zur Besserung. Die Aufträge werden zuerst der Sanitäts-Notrufzentrale 144 übermittelt, diese entscheidet das weitere Vorgehen und sendet das nächst gelegene Einsatzmittel. Notfälle müssen immer per Telefon an die Nummer 144 gemeldet werden.

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