Asylsuchende bauen Trockenmauer
Hinter dem Gofi neben dem Hof von Lukas Häusler werken derzeit Equipenchef Dieter Schneider und zwei asylsuchende Afrikaner. Sie sanieren die vernachlässigten Trockenmauern auf der Hangparzelle der Einwohnergemeinde Lenzburg.
Sie heissen Filmon und Yankuba und stammen aus Eritrea respektive Gambia. Zusammen mit Equipenchef Dieter Schneider sanieren sie am Gofihang eine Trockenmauer. Genau genommen wird die 15 Meter lange Mauer von 1,3 Metern Höhe neu angelegt. Christian Brenner, Abteilungsleiter Tiefbau beim Stadtbauamt, hat für zweckmässige Arbeitskleider, Stahlkappenschuhe, Handschuhe, Brillen und warme Kappen gesorgt.
Die Arbeiten am Gofihang lassen sich unter dem Stichwort Beschäftigungsprogramm von Asylsuchenden einordnen. Dieter Schneider nimmt sich viel Zeit, die Arbeiten zu erklären, denn die Sicherheit hat höchste Priorität. Als Erstes galt es, ein stabiles Holzpodest zu bauen. Es dient als Arbeitsfläche und als Lager für die wieder zu verwendenden Steine.
Schneider zeigt sich sehr zufrieden über den Einsatz von Filmon und Yankuba und über ihren Willen, etwas zu lernen. Ein Lohn wird den Asylsuchenden nicht ausbezahlt. Aber entrichtet wird ihnen ein Motivationsbatzen von sieben Franken pro Tag sowie eine Essensentschädigung pro Tag in der gleichen Höhe. Je am Abend bar auf die Hand.
Viel Kunst und Natur im Spiel
Trockenmauern müssen ohne Mörtel auskommen und dem Bergdruck standhalten. Die Kunst liegt darin, dass alle Steine satt aufeinanderliegen müssen. Jeder Stein ist auf das Schnurgerüst auszurichten.
Trockenmauerwerke bilden wichtige Biotope für zahlreiche Pflanzen und Tiere. Sie helfen mit, die Artenvielfalt zu erhalten. Eidechsen, Blindschleichen, Erdkröten, Molche, Siebenschläfer und Spinnen werden die Ritzen und Hohlräume bald entdecken. Die Trockenmauern stehen in einem Zusammenhang mit dem Bau des Knotens Neuhof.
Ökologische Ausgleichsmassnahme
Der Eingriff in Natur und Landschaft beim Bau des Knotens Neuhof und des Autobahnzubringers hat ökologische Aus- gleichsmassnahmen zur Folge. Ein erstes Paket wurde in der Umgebung der Bushaltestelle Föifweiher an der Ammerswilerstrasse in Lenzburg erfüllt. Die Abflüsse aus dem Föifweiher und dem Zwöiweiher waren ausserhalb des Waldes weitgehend in Röhren verlegt. Seit dem vergangenen Juni dürfen die Gewässer zugunsten der Steinkrebse wieder offen fliessen, und dies auf einer Länge von rund 350 Metern.
Im zweiten Paket der Ausgleichsmassnahmen sollen für rund 60000 Franken die Trockenmauern auf der Gofi-Hangparzelle der Einwohnergemeinde Lenzburg saniert werden. Eine Visite am Hang offenbart den dringenden Handlungsbedarf.