20 Jahre ASV: Im Alter bei guter Laune bleiben
Lenzburg Der Aargauische Seniorenverband ASV ist die kantonale Dachorganisation und setzt sich ein für alterspolitische Anliegen im Kanton Aargau. Er engagiert sich seit 20 Jahren für die Interessen von Seniorinnen und Senioren.
Am letzten Donnerstag feierte der Verband sein 20-Jahr-Jubiläum im Alten Gemeindesaal in Lenzburg. Präsidentin Esther Egger konnte an dieser kleinen Geburtstagsfeier Regierungsrat Jean-Pierre Gallati, Stadtrat Sven Ammann und ganz speziell Dr. Ludwig Hasler, Philosoph, Physiker und Bestsellerautor, begrüssen.
Der ASV vertritt die wirtschaftlichen, sozialpolitischen und gesellschaftlichen Interessen der Seniorinnen und Senioren, nimmt an Vernehmlassungen zu relevanten Gesetzen und Verordnungen auf kantonaler Ebene teil und pflegt Kontakte mit Behörden, Verbänden, Parteien und Organisationen. In einem kurzen Rückblick auf die vergangenen 20 Jahre meinte sie, dass ein 20-Jahr-Jubiläum nicht ein wirklich grosses sei, «aber in unserem Alter soll man Feste feiern, wie sie gerade fallen». Ein grosser Applaus seitens der rund 120 Seniorinnen und Senioren war ihr für diese Aussage sicher.
Nur gemeinsam ist man stark
«Vor dem Hintergrund der stetig wachsenden älteren Bevölkerung ist Alterspolitik notwendiger denn je. Damit diese wirksam und nachhaltig sein kann, ist eine gute Vernetzung zwingend», fasste Egger die Zusammenarbeit mit Behörden, dem Gesundheitsverband, der Pro Senectute und weiteren wichtigen Organisationen zusammen. Partizipieren heisst sich einmischen, sich engagieren, sich positionieren. Der ASV hat sich für die Überarbeitung der Leitsätze Alterspolitik Aargau stark gemacht und sich dezidiert zur Strategie der Gesundheitspolitik geäussert. «Nun warten wir gespannt auf die Gesetzesentwürfe und haben bereits unsere Anliegen vorbereitet.» Somit lag das Wort an Regierungsrat Gallati. Er lobte die gute Zusammenarbeit mit dem ASV und auch für ihn ist das Altern ein Werdegang: «Früher war man mit 60 schon alt, heute vielleicht erst mit 80.» Und vorausschauend in die Zukunft, ins Jahr 2050: «Wie viele Menschen sind dann über 100 Jahre alt?», fragte er weit blickend in den Saal, «ich bin jetzt 58 und fühle mich hin und wieder schon sehr alt.»
Wir sind frei – wir sind unabhängig
Gastredner Dr. Ludwig Hasler zog die Zuhörenden trotz lähmender Hitze im Saal von Anfang an in seinen Bann. Seine Aussagen über das Alter lebt er selber. «Was ist im Alter das Wertvollste? Das Leben geniessen, es schön haben und ja nicht vereinsamen.» Dazu meinte er auch, dass wir alle gar nicht so alt sind, nur einfach schon sehr lange hier. Für Hasler ist die Phase ab der Pensionierung bis zum 80. Altersjahr die Zeit, wo man so richtig leben kann. «Ich empfehle allen, vieles zu ignorieren wie zum Beispiel die Schmerzen im Knie», umschrieb er die 3. Altersstufe und schaute gleich noch einen Schritt weiter, nämlich in das 4. Alter: «Was ist da noch wichtig?» Die Antwort zum Schluss lautete: «Sich nicht nur um sich selber kümmern, sondern sich interessieren für das, was wichtiger ist als ich selbst.» Mit musikalischen Klängen vom Trio Mut konnte Präsidentin Esther Egger gegen 17.30 Uhr zum gemütlichen Beisammensein bei durstlöschenden Getränken aufrufen.