Wegweisend für die Entwicklung der Stadt: der Kauf des ABB-Areals

Abstimmung Am 22. September entscheiden die Lenzburger über den Erwerb eines Teils des ehemaligen ABB-Areals. Für Vizeammann Andreas Schmid ist der Kauf eine einmalige Chance für Lenzburg.

Für die Stadt Lenzburg bietet sich einmaliges Potenzial in der Vorlage.Foto: Rinaldo Feusi

Es gibt sie nicht oft: Abstimmungen, die fast ohne Gegenstimmen vors Volk kommen. Schon gar nicht, wenn es um Millionen geht. Die letzte dieser Art war jene zum Neubau fürs Weiterbildungszentrum. Es ging um 17 Mio. Franken. Bei der bevorstehenden Abstimmung um den Erwerb eines Teils des ehemaligen ABB-Areals geht es um weniger – einen Kredit von 6,367 Mio. Franken. Der Unterschied dabei: Die 17 Mio. bezahlt die Berufsschule selbst – der Erwerb des ABB-Landes bezahlen die Lenzburgerinnen und Lenzburger. Das Geld gilt aber als sinnvoll investiert, war aus der Sitzung des Einwohnerrates zu vernehmen. Und ein positives Ergebnis per Volksabstimmung dürfte für die Stadt Lenzburg genauso zukunftsweisend sein wie der Neubau beim Weiterbildungszentrum. Der Stadtrat plant, eine einmalige Chance zu nutzen: die Zusammenführung der Werkhöfe des Bauamts, der Forstdienste und der SWL auf dem rund 15000 Quadratmeter grossen Industriegebiet sowie die städtebauliche Entwicklung des heutigen Werkhofareals. Der Einwohnerrat stimmte dem Geschäft am 20. Juni einstimmig zu. Da die Kosten aber die Kompetenzsumme des Stadt- und Einwohnerrats überschreiten, kommt das Anliegen vor den Souverän.

Was geschieht beim «Nein»?

So wegweisend ein «Ja» an der Urne sein würde, so herb wäre auch der Rückschlag für den Stadtrat, käme es zum «Nein». Dieses würde bedeuten, dass die Bevölkerung das Areal nicht möchte und deshalb die Anteile der Ortsbürgergemeinde und der Kies Lenz AG wieder veräussert werden müssten. Entweder an die Ortsbürger, an die Kies Lenz AG im Vorkaufsrecht oder, wenn das Areal niemand möchte, an die Reisezentrum AG. Eine Zusammenführung der genannten städtischen Institutionen wäre wohl nicht mehr möglich. Zurück an den Anfang.

Kauf begünstigt auch den ÖV und den Kiesabbau

Der Teil, welcher die Stadt gekauft hat, beinhaltet nur die Hälfte der ABB-Fläche. Die andere Hälfte wurde von der Reisezentrum AG erworben. Sie kann dort den Standort für den Regionalbus Lenzburg ansiedeln. Das ist wichtig, weil sich der Regionalbus entwickeln wird. Ab 2035 muss im Viertelstundentakt analog der SBB bedient werden. Auch befindet sich besagte Parzelle auf einem hervorragenden Kiesabbaugebiet. Es ist vorgesehen, dass die Kies Lenz AG die Abbau- und Deponierechte für die gesamte Parzelle per entschädigten Dienstbarkeitsvertrag erhält.

«Wir mussten ein wenig zaubern»

Architekt der Vorlage ist Vizeammann Andreas Schmid (FDP). Scherzend bezeichnet er die Erarbeitung als «Achterbahnfahrt»: «Da gab es schon die ein oder andere Überstunde.» Obschon das Geschäft schon lange Thema ist, musste man bei der Stadt vorwärtsmachen, sollte der Deal zwischen ABB, Reisezentrum AG und dem Konsortium aus Einwohnergemeinde, Ortsbürgergemeinde und der Kies Lenz AG in trockene Tücher gebracht werden. Als die Zusage der ABB ins Rathaus flatterte, waren es noch 5 bis 6 Wochen bis zur Einwohnerratssitzung. «Eine Zeit lang beschäftigte mich das ABB-Areal schon Tag und Nacht», gibt Schmid zu und lacht. Der Rat aber stand bei der Juni-Abstimmung vollends hinter der Vorlage.

An der Abstimmung des 22. Septembers empfehlen Stadtrat und Einwohnerrat einstimmig ein «Ja». Es gibt keine «Nein»-Empfehlung.

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