«Go for Work»: «Mir gefällt der Umgang mit Fleisch»
Seetal Oberstufenschüler in Seengen und Seon konnten im Rahmen der Aktion «Go for Work» Einblicke in Berufsbilder gewinnen. Linhard Dodaj besuchte die Metzgerei Rebstock in Seengen.

Für viele Gewerbe- und Handwerksbetriebe wird es immer schwieriger, geeignete und motivierte Lernende zu finden. Oft liegt es am falschen Ehrgeiz von Eltern und Schulen, den gymnasialen Weg zu forcieren. Manchmal aber auch an fehlenden Informationen.
Der Gemeindeverband Lebensraum Lenzburg-Seetal hat deshalb in Zusammenarbeit mit den lokalen Gewerbevereinen die Schnupperaktion «Go for Work» lanciert. Was auf dem Platz Lenzburg seit Jahren mustergültig klappt, wird nun gezielt auf weitere Regionen ausgedehnt.
169 Schüler, 57 Unternehmen
Nun fanden innerhalb von wenigen Tagen im Seetal gleich zwei «Go for Work»-Tage statt. In Seon, wo auch Schüler aus Dürrenäsch zur Schule gehen, beteiligten sich 79 Jugendliche, in Seengen (mit Schülern auch aus Boniswil, Egliswil, Hallwil und Leutwil) machten 90 Jugendliche mit. Total boten 57 Unternehmen Schnupperplätze für verschiedenste Berufe an.
Bei dieser Vielfalt hatte es für alle Schüler etwas Passendes dabei. Für die Gewerbebetriebe ist es nicht nur eine ideale Chance, ihr Berufsbild zu präsentieren; mit den vermittelten Informationen können falsche Vorstellungen korrigiert und somit allfällige Lehrabbrüche vermieden werden.
«Wir bieten immer Hand…»
Besonders die Lebensmittelbranche hat es immer schwerer, genügend Berufsnachwuchs zu rekrutieren. «Seit etwa zehn Jahren ist es merkbar schwieriger geworden, Lehrlinge zu finden», sagt Erich Gloor von der Metzgerei Rebstock in Seengen. Gerade deshalb macht man bei «Go for Work» gerne mit: «Wir bieten immer Hand für Schnuppertage.»
Nun hat sich ein Interessent für den Beruf als Fleischfachmann (früher Metzger) gefunden. Linhard Dodaj aus Hallwil hat sich morgens um sieben in der Metzgerei eingefunden und legte schon wenige Stunden später Hand an, etwa beim Vakuumieren von Salami. «Mir gefällt der Umgang mit Fleisch und das Arbeiten im Team», schildert er seine Motivation. Und der Schüler der ersten Realklasse ist angetan von der vorgefundenen Ambiance: «Hier sind alle locker, entspannt und freundlich.»
Die Wertschätzung ist gegenseitig. «Ich habe einen ganz guten Eindruck von ihm», so Gloor. Vielleicht bahnt sich hier ein Anstellungsverhältnis eines Fleischfachmann-Lernenden an.



