«Donnschtig-Jass» heute aus Meisterschwanden
Meisterschwanden/Seengen Die Jasser aus Meisterschwanden haben es geschafft und die Fernseh-Livesendung «Donnschtig-Jass» von heute in ihre Gemeinde geholt. Bei der Sendung im urnerischen Unterschächen mussten sich die Jasser von Seengen im Seetaler Duell mit 76 zu 61 Differenzpunkten geschlagen geben.
Heute Donnerstag ist es so weit: Die beliebte Livesendung «Donnschtig-Jass» von Fernsehen SRF1 wird aus Meisterschwanden übertragen. Der Anlass wird dabei zum grossen Volksfest. Auf dem Hüetli-Areal in der Nähe des ehemaligen Gemeindehauses werden mehrere tausend Zuschauer erwartet.
Das Publikum kann dabei vor Ort schon die letzten Vorbereitungsarbeiten der rund fünf Dutzend SRF-Mitarbeiter verfolgen. Die Festwirtschaft ist heute ab 11 Uhr morgens in Betrieb. Auf 13.15 Uhr ist eine Durchlaufprobe mit Moderator Rainer Maria Salzgeber und Schiedsrichterin Sonia Kälin sowie Co-Moderator Stefan Büsser angesetzt.
Um 14.30 und 15 Uhr stehen «heisse Proben» von Showact 1 und 2 im minutiösen, mehrere Seiten umfassenden Drehbuch von SRF. Im Seetal treten der bekannte deutsche Schlagersänger Ben Zucker und die junge Schweizer Sängerin und Songwriterin Kings Elliot auf; zudem sind Komiker René Rindlisbacher und Moderator Reto Scherrer als prominente Gäste Teil der Sendung.
Auf 16 Uhr ist eine «Generalprobe mit allen Mitwirkenden» angesetzt. Da sind auch die Jasser aus den beiden Walliser Gemeinden Raron und Visp dabei, die in Meisterschwanden ausmarchen, wo der nächste «Donnschtig-Jass» am 27. Juli ausgetragen wird.
Mehrere hundert Seetaler vor Ort
Bei der Sendung im Kanton Uri waren vor Wochenfrist mehrere hundert Schlachtenbummler aus den beiden Seetaler Gemeinden vor Ort, um ihre Jasser lautstark zu unterstützen. Eingekleidet in einheitliche T-Shirts sorgten die blauen Meisterschwander und die weissen Seenger mit weiteren 2000 Zuschauern für Stimmung zuhinterst im Schächental auf halbem Weg hinauf auf den Klausenpass.
Im über fünf Runden gehenden Jassduell wurden die Seenger, die 2003 schon einmal siegreich an einem «Donnschtig-Jass» teilgenommen hatten, schnell auf den Boden der Realität geholt. Nach zwei Runden lagen die Meisterschwander mit 18 zu 60 Punkten vorn. Mit je zwei neuen Jassern wollte Seengen eine Aufholjagd lancieren, doch Herbert Müller und Sabrina Siegrist konterten in der dritten Runde mit je null Differenzenpunkten bei Ansagen von 32 und 57 Punkten eindrücklich.
Obwohl die Meisterschwander Reserve in der vierten und fünften Runde von 52 auf 15 Punkte schrumpfte, gab es am Sieg nichts mehr zu rütteln. Die Seenger Anhänger mit Gemeindeammann Jörg Bruder an der Spitze gratulierten den Meisterschwandern rund um Gemeindepräsident Ueli Haller sportlich. «Das Verdikt ist klar», so Bruder: «Der Sieg der Meisterschwander stand heute nie in Frage; besser so, als hauchdünn zu verlieren.»
Dass es auch anders hätte herausgekommen können, zeigte die Generalprobe, bei der das Fernsehen die Sendung um 16 Uhr schon einmal durchspielte. Dort hatten sich die Seenger Jasser mit 64 zu 120 Punkten durchgesetzt. Das zeigt zweierlei: Zum Jassen, auch beim Differenzler, gehört auch eine gewisse Portion Kartenglück, und eine aus Seenger Sicht gute Hauptprobe verheisst noch keine erfolgreiche Aufführung.
Rainer Maria Salzgeber landete im Grasbogen
Empfang «Salzi on Tour» Nach der SRF-Sendung «Donnschtig-Jass» in Unterschächen fuhr Moderator Rainer Maria Salzgeber am nächsten Tag mit seinem Rennvelo in die Siegergemeinde Meisterschwanden und wurde dort unter anderem von der Meitlisonntagsvereinigung empfangen.
Da die Axenstrasse für Fahrräder gesperrt ist, musste der SRF-Moderator bei seiner Aktion «Salzi on Tour», bei der er jeweils den nächsten «Donnschtig-Jass»-Austragungsort mit dem Velo anfährt, für die Strecke von Flüelen nach Brunnen aufs Schiff umsteigen. Dies erlaubte ihm eine kurze Verschnaufpause: Für einmal hiess es «... on Board» statt «... on Tour».
Am frühen Nachmittag und nach 100 Kilometern Fahrt erreichte «Salzi» bei schönstem Wetter Meisterschwanden. Hier wurde er durch die Frauen der Meitlisonntagvereinigung Meisterschwanden in ihren traditionellen Roben herzlich empfangen. Der «Fang» im Grasbogen sei nach der Tour wie eine willkommene Massage gewesen und nun fühle er sich wieder topfit, so Salzgeber. (ugr)