Christchindli und Märlifee bezauberten am Christchindlimärt
Seengen Vielfältig und einladend zeigte sich der Christchindlimärt in Seengen am 29. November. Unter dem Patronat des Gewerbevereins Seetal fand der Anlass nun zum 29. Mal statt – in diesem Jahr unter dem Motto «s Christchindli chunt».
Je dämmriger es am Samstagnachmittag wurde, desto mehr Besuchende strömten gut gelaunt an den Christchindlimärt im Zentrum des Ortes. Der Duft nach Raclette zog durch die Strassen, lachend spielten Kinder mit ihren lustigen Ballonen – ein Lebkuchenmann schwebte über den Köpfen, wenige Meter entfernt behielt ein kleines Mädchen besorgt ihr Einhorn im Blick. Nicht nur Raclette, auch Crêpes und Popcorn sowie Glühwein und Kaffeespezialitäten zogen die Marktgänger wie magisch zu den verschiedenen Ständen.
Pascal Bruder, neuer OK-Präsident, freute sich sichtlich über die gute Stimmung am Märt. «Das gute Wetter haben wir natürlich bestellt», merkte er lachend an. «Richtig schön und stimmungsvoll wird es, wenn die Sonne untergegangen ist – dann leuchten überall Lichter und Laternen weihnachtlich.» Ein wenig nervös sei er in seiner neuen Funktion schon: «Umso schöner ist es, wenn alles gut läuft, so wie jetzt. Alle 84 Ausstellenden sind an ihren Plätzen, es gab zum Glück keine kurzfristigen Ausfälle.» Die meisten davon seien aus der Region. «Unser Märt bietet ein umfangreiches Programm wie Kerzenziehen, ein Orgelkonzert in der reformierten Kirche, das Märt-Beizli und für die Kleinsten das Karussell sowie eine Märlifee», berichtete der OK-Präsident.
Märchen und Lichtzauber
Gerade für die jüngeren Marktbesucher dürfte ein Besuch bei der Märli- und Bastelstunde das Ereignis am Anlass gewesen sein. Am Seiteneingang zur Mehrzweckhalle bildete sich kurz vor 16 Uhr sogar eine kleine Schlange – Eltern mit aufgeregten kleinen Kindern an den Händen warteten darauf, hineingehen zu können. In der Halle hatte der Elternkreis Seengen bereits alles liebevoll für die jungen Gäste vorbereitet. Angela Rosano erklärte: «Hier ist eine Bastelstation, bei der durchsichtige Kugeln gefüllt werden können.» Daneben gab es einige Spiele und die Märli-Ecke. «Als Geschichte haben wir ‹Fröhliche Weihnachten Pauli› ausgewählt», führte sie lächelnd aus. Schon kommen die ersten Kinder herein und schauen sich neugierig um. Teamkollegin Monika Olita fügte hinzu: «Die Kinder sind von 16 bis 18 Uhr für jeweils eine Stunde bei uns, in der Zeit können die Eltern den Märt besuchen.»
Auf dem Christchindlimärt konnten die Erwachsenen beispielsweise schönes Kunsthandwerk entdecken: wie die Metalllaternen von Lisbeth Schnyder. Diese hatte sie mit filigraner Schweisstechnik angefertigt. «Schön, dass der Christchindlimärt bis 21 Uhr offen hat, abends kommen die Lichter umso schöner zur Geltung», teilte sie mit. Neben den Laternen bot sie feine Drechselarbeiten an: «Passend zum Motto habe ich ein gedrechseltes Christkind sogar mit einem kleinen Weihnachtsbaum mitgebracht.» Auch die Schulklassen waren am Märt an verschiedenen Ständen vertreten. So verkaufte die Klasse B1C Crêpes, handgezogene Kerzen und selbstgepackte Mysteryboxen. «Die Einnahmen sind für unser Klassenlager gedacht», teilten die Schülerinnen und Schüler mit und unterstrichen: «Wir haben alles selbst überlegt und vorbereitet.» Sogar an Werbung hatten sie gedacht – ausgestattet mit Reklametafel lief einer der Schüler über den am späten Nachmittag bereits sehr gut besuchten Markt.
Wer natürlich an so einem Märt auf gar keinen Fall fehlen darf, ist der Samichlaus. Als es dunkel wurde, zog er mit einem Schmutzli Richtung Christchindlimärt. Noch bevor er dort eintraf, hörte er sich Versli einiger Kinder an und verteilte Süssigkeiten. Und anscheinend flösste er nicht nur den Kleinen Respekt ein, auch die Erwachsenen ringsum grüssten ein wenig ehrfürchtig «Guten Abend Samichlaus».











