Zukunft der Mobilität beginnt heute

Lenzburg Das Thema betrifft alle und ist Tag für Tag aktuell. Am Forum «Wirtschaft trifft Politik» wurde über «Mobilität der Zukunft: Chance oder Utopie?» gesprochen.

<em>Die Teilnehmer am Podium zum Thema Mobilität:</em> Dino Graf (Amag), Hans-Jürg Reinhart (Gemeindeammann Möriken-Wildegg) Thierry Burkart (Nationalrat FDP), Jürgen Sahli (Moderator), Irène Kälin (Nationalrätin Grüne), Heinz Vögeli (Denkfa
<em>Die Teilnehmer am Podium zum Thema Mobilität:</em> Dino Graf (Amag), Hans-Jürg Reinhart (Gemeindeammann Möriken-Wildegg) Thierry Burkart (Nationalrat FDP), Jürgen Sahli (Moderator), Irène Kälin (Nationalrätin Grüne), Heinz Vögeli (Denkfabrik Mobilität)Foto: Carolin Frei

Bereits zum fünften Mal lud der Gemeindeverband «Lebensraum Lenzburg-Seetal» (LLS) zu einem Forum in den Lenzburger Gemeindesaal. Der Abend stand unter dem Motto «Mobilität der Zukunft: Chance oder Utopie?». «Ein interessantes, spannendes Thema», sagte LLS-Präsident Daniel Mosimann in seiner Begrüssung: «Es betrifft uns alle und deshalb sind wir hier alle Experten.»

Rund 160 Personen, je etwa hälftig aus den Bereichen Politik und Wirtschaft, hörten als Einstieg ein Referat von Heinz Vögeli von der Denkfabrik Mobilität in Zürich. Dabei handelt es sich gemäss Vögeli um «ein Netzwerk von kreativen und engagierten Köpfen». Historisch gesehen seien Aspekte der Mobilität stets «Treiber von Veränderungen» gewesen, so der Referent. So war von Beginn weg klar, dass es an diesem Abend nicht um lokale Verkehrsprobleme wie Staus und Wartezeiten ging.

Smarte Mobilität ist produktiver

Gegenwärtig ist man wieder am Anfang einer neuen Mobilitätsepoche. Neben der sanft einsetzenden Abkehr von Kohlenstoff-basierten Antriebsmitteln sorgt die omnipräsente Abdeckung mit digitalen Informationen für neue Denkansätze und Modelle. Gemäss Vögeli muss und wird «die smarte Mobilität produktiver» werden.

Vögeli präsentierte die «10 Chancen», die die Denkfabrik Mobilität in einem Manifest zusammengefasst hat. Diese Thesen betreffen nicht nur Politiker, Verkehrs- und Städteplaner, sondern jeden einzelnen. Die Technologie treibe die Entwicklung voran, so Vögeli. Schön und gut, doch fehle es oft an der nötigen Infrastruktur, hielt Nationalrätin Irène Kälin (Grüne) in der anschliessenden, von Jürgen Sahli moderierten Podiumsdiskussion fest.

Bei der Bereitstellung der Infrastruktur spiele die Politik in der Tat eine wichtige Rolle, so Nationalrat Thierry Burkart (FDP), der jedoch vor vielen falschen Vorstellungen in diesem Zusammenhang warnte: «Das autonome Fahren wird eine viel grössere Nachfrage nach Mobilität auslösen.» Für Dino Graf von der Autoimportfirma Amag geht es noch rund 30 Jahre, bis Autos ohne Lenker fahren, doch wenn es so weit ist, müsse man sich fragen: «Braucht oder gibt es dann noch die Aufteilung zwischen öffentlichem und individuellem Verkehr?»

«Der Kunde entscheidet…»

Bis grundsätzlich neue Modelle Realität werden, braucht es von allen Beteiligten viel. Für Hans-Jürg Reinhart, Gemeindeammann in Möriken-Wildegg, «kommt die Innovation immer von der Wirtschaft, nicht von der Administration».

Die Industrie sei – wie es die zuerst fehlenden Regeln für E-Bikes und E-Trottis gezeigt hätten – schneller als Behörden und Gesetzgeber, so Graf: «Letztendlich entscheidet der Kunde über den Verkehrsträger.»

Mehr Lebensqualität erfordert ein Umdenken von allen. Deshalb der treffende Schlusssatz: «Die Zukunft der Mobilität beginnt heute.»

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