Was erwartet der Bürger an digitalen Dienstleistungen?
Region Der Gemeindeverband Lebensraum Lenzburg Seetal (LLS) beteiligt sich an einer gross angelegten Umfrage zu Online-Angeboten der öffentlichen Hand. Bei E-Government und Digitalisierung strebt man eine Vorreiterrolle an.
Soll man den Betreibungsregisterauszug vom heimischen Computer aus bestellen können? Kann man Baugesuche bald integral elektronisch einreichen und laufend den aktuellen Status einsehen? Will man Gebühren und Steuern per Twint bezahlen?
Solche und ähnliche Fragen zu möglichen digitalen Dienstleistungen von Gemeinden und Kanton sind in einer Umfrage aufgelistet, die das Institut für Unternehmensführung der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) zusammengestellt hat und anschliessend auch auswerten wird. Die Beantwortung dauert nur fünf Minuten.
Wünsche exakt ermitteln
Die Digitalisierung macht vor den Verwaltungen der öffentlichen Hand nicht Halt, sondern dieser Lebensbereich ist eher prädestiniert dafür. In den meisten Gemeinden werden bereits erste digitale Dienstleistungen angeboten und andernorts wird bei Pilotversuchen mitgemacht.
Eine wichtige Rolle bei der partnerschaftlichen Umsetzung zwischen Kanton und Gemeinden spielt auf kommunaler Seite das Vorhaben «Fit4Digital»; hier sollen viele Anstrengungen gebündelt werden. Die Gemeindeammänner-Vereinigung und die Gemeindepersonal-Fachverbände haben dazu im letzten November eine GmbH gegründet, die mit Geldern von Gemeinden gespeist wird.
Mit der Umfrage sollen die exakten Wünsche der Einwohner an ein solches «Smart Service Portal» ermittelt werden. «So können wir uns auf Ergebnisse aus der Region beziehen», umschreibt Gérald Strub, Kommunaler Beauftragter der Fachstelle E-Government Aargau, den Nutzen. Strub ist als Gemeindeammann von Boniswil ein Mann der Praxis und so neben beruflichen Mandaten gleich mehrfach mit der Materie vertraut.
Mit der Umfrage wolle man «ein Stück weit beweisen, dass Bedarf für digitale Angebote vorhanden ist». Strub ist sich bewusst, dass bei Anbietern Überzeugungsarbeit geleistet werden muss: «Das Innovationsprogramm wird den involvierten Stellen zugunsten der Kundenzentrierung einiges abverlangen.»
Nicht überzeugen muss man die Verantwortlichen des Gemeindeverbandes Lebensraum Lenzburg Seetal. Gemäss LLS-Geschäftsleiter Jörg Kyburz macht man bei der Lancierung der Umfrage gerne mit. «Wir rechnen damit, dass unsere Region bei Pilotversuchen aktiv mitwirken wird. Wir verfolgen gar die Vision, dass der ‹Lebensraum› hier eine Vorreiterrolle einnehmen kann.»
Link zur Umfrage:www.soscisurvey.de/FHNW_IFU_fit4digital/