Vier Batzen für die «Trummelschlacher»
Eine im Umfeld des jährlichen Jugendfestes wichtige Lenzburger Institution feiert einen runden Geburtstag. Ein Blick zurück auf 100 Jahre Tambourenverein.
Ein Lenzburger Jugendfest ohne Tambouren wäre wie Lenzburg ohne Schloss. Undenkbar. Am 18. Mai 1918 haben sich die Tambouren organisiert und im Restaurant Vollmar in der Altstadt den Militär-Tambouren-Verein Lenzburg aus der Taufe gehoben.
Das «Militär-» wurde schon weniger als ein Jahr später aus dem Vereinsnamen gestrichen, obwohl die Wurzeln natürlich in diesem Umfeld zu suchen sind. «Wir sind entstanden aus den Militärtambouren», sagt Markus Moser, Ehrenmitglied und OK-Präsident der 100-Jahr-Feiern. Noch wichtiger ist jedoch der Bezug zum Jugendfest. Bereits 1919 nahm der junge Verein erstmals offiziell teil. Jedoch schon viel früher spielten die «Trummelschlacher und Pfyffer» am 1635 «Schülermal» geheissenen Fest eine Rolle: Der Rat zu Lenzburg legte gemäss einem überlieferten Protokoll den Beitrag «für die Zehrung auf vier Batzen für einen Tag» fest.
Früh rückten die Lenzburger Tambouren zu Festen aus. Und alsbald bewährte man sich selbst als Organisator von Zusammenkünften: Zuerst 1924 mit dem interkantonalen Fest, von dessen Erlös Hüte und Trommeln angeschafft wurden, und zuletzt im Herbst 2017 mit dem Zentralschweizer Jungtambourenfest.
Ausdauer und Präzision
Der jubilierende Verein zählt aktuell etwa drei Dutzend Aktivmitglieder und noch mehr Jungtambouren. Diese können sich gemäss strengen Ausbildungskriterien hocharbeiten. «Ausdauer, Geduld, Fitness, Disziplin, ein Hang zum Perfektionismus, Präzision und Kondition» sind gemäss der Festschrift zum 75-Jahr-Jubiläum die Voraussetzungen zum guten Tambouren. Daran hat sich die letzten 25 Jahre nichts geändert.