Salzkorn: Geburtstag
Ich liebe Geburtstage, und ich liebe es, sie zu feiern. Leider hatte ich vergangenes Jahr die Idee, die Feier für meinen 40sten auf dieses Jahr zu verschieben, weil ich hier in den Philippinen einfach noch nicht richtig angekommen war.
Und dieses Jahr ist es nun so, dass man wohl überall auf der Welt Feiertagsgewohnheiten infrage stellen muss. Denn auch ein gemütliches Fest mit Familie und Freunden sprengt rasch einmal den verantwortungsvollen Rahmen. Was also tun? Die Geburtstagsfeier erneut um ein Jahr verschieben? Wenn mich die Pandemie etwas gelehrt hat, dann wohl das, dass man die guten Sachen nicht aufschieben darf.
Eine Feier musste sein, aber wie? Ich ging es also an, meine Geburtstagsfeiergewohnheiten infrage zu stellen. Meine Kinder brachten mich schliesslich auf die richtige Spur. Für sie sind Geburtstage das «Allerbeste». Und wirklich viel braucht es dazu gar nicht: eine Torte, ein Geschenk und Spass. Die Aussicht auf einen guten Tag genügt, damit sie sich schon Monate im Voraus auf ihren Geburtstag freuen. Und da hat es bei mir Klick gemacht: «Es ist die Vorfreude, die Geburtstage so besonders macht.» Nur sind Erwachsene wohl nicht mehr so gut darin, sich «vorzufreuen». Ich brauchte also ein bisschen Hilfe von meinen kleinen Experten. Rasch hatten wir eine Liste zusammen, was wir an meinem Geburtstag alles kochen, Gutes essen und Lustiges machen wollten.Und dann war es da, dieses wohlbekannte Gefühl aus fernen Kindertagen, dieses leichte Kribbeln in der Brust, welches die Mundwinkel nach oben treibt. Süsse Vorfreude! Am Geburtstag gibt es aber noch eine Sache, die den Tag besonders macht. Daran hat mein Mann gedacht. Am frühen Geburtstagsmorgen wurde ich mit einem Geburtstagsständchen und 41 brennenden Kerzen an einem selbst gebastelten Geburtstagsbaum geweckt. Eine wunderbare Überraschung!