Salzkorn: Ein Wintermärchen
Seit der letzten grossen Schneeflut in unseren Gefilden ist es eine Weile her. Wie in der letzten Ausgabe dieser Zeitung zu lesen waren es exakt 15 Jahre. Eine gute Gelegenheit, zurückzublicken. Wo habe ich vor 15 Jahren gelebt? Kleine Anmerkung: Ich bin zügelfreudig, bin ein Dutzend Mal umgezogen. Nun gut. Nachdem ich meinen Wohnort 2006 geografisch einordnen konnte, kamen die Erinnerungen hoch.
Im Meteo wurde damals eine Warnung herausgegeben. Da das Flachland mit gut 30 Zentimetern der weissen Pracht bedeckt war und starke Regenfälle im Anmarsch waren, wurde geraten, Dächer und Terrassen vor dem Einsetzen des Regens freizuschaufeln. Damit sie wegen der extremen Last nicht bersten. Ich nahm diese Warnung ernst. Eine schweisstriefende Arbeit, die grosse Terrasse vom Schnee zu befreien. Eine Arbeit, die mich mit Muskelkater segnete, der noch Tage danach zu spüren war.
Doch jener Winter hatte auch schöne Seiten. Mit Freunden gings in die Berge, um unter fachkundiger Anleitung einen Iglu zu bauen. Nicht nur ihn zu bauen stand auf dem Programm, sondern auch darin zu nächtigen. Ich habe keine Platzangst, aber die ganze Nacht in einer «Kugel» zu verbringen – mit Minitunnel zum Hineinrobben – war dann doch nicht meins. Das ging nicht nur mir so. Nur eine Freundin hätte bis zum Morgen ausgeharrt. Sie schloss sich aber uns anderen an und machte es sich für den Rest der Nacht ebenfalls in der Hütte gemütlich. Auch Schneeschuhlaufen und Schlitteln in unseren Gefilden war damals möglich und wurde von mir rege genutzt.
Und heute? Das aktuelle Wintermärchen würde doch wiederum zum Geniessen einladen. Bisher habe ich erst die Terrasse so weit freigeschaufelt, damit die beiden Katzendamen etwas «Freilauf» hatten, frische Luft schnuppern konnten. Schöne Erlebnisse habe ich bisher aussen vor gelassen. Höchste Zeit, das zu ändern, solange der Schnee im Flachland noch Gast ist.