Neue Wasserturbine liefert Strom

Lenzburg Der Gasproduzent Messer Schweiz AG hat kürzlich eine neue Wasserturbine in Betrieb genommen. Rund 70 Prozent ihres Strombedarfs bezieht die Firma hier aus dem Aabach.

<em>Verwandelt Aabachwasser in elektrischen Strom:</em> Die neue Wasserturbine bei der Messer Schweiz AG mit Produktionsleiter Christian Zbinden und Kommunikationsleiter Reiner Knittel. Fotos: Fritz Thut

<em>Verwandelt Aabachwasser in elektrischen Strom:</em> Die neue Wasserturbine bei der Messer Schweiz AG mit Produktionsleiter Christian Zbinden und Kommunikationsleiter Reiner Knittel. Fotos: Fritz Thut

<em>Alle Daten auf dem Monitor: </em>Christian Zbinden neben der Anzeigetafel.

<em>Alle Daten auf dem Monitor: </em>Christian Zbinden neben der Anzeigetafel.

Der Aabach zwischen dem Hallwilerseeausfluss und der Einmündung in die Aare bei Wildegg ist schon lange viel mehr als ein Gewässer. Der rund 15 Kilometer lange Fluss ist an einigen Stellen Pilgerort für Erholungssuchende, aber vor allem seit Jahrhunderten Energielieferant. Das Gefälle wird von Gewerbe- und Industriebetrieben genutzt, um Mühlen, Sägen, Reiben oder Stampfen anzutreiben.

Zum Ende des 19. Jahrhunderts wurden viele Wasserräder, die die Kraft noch direkt übertrugen, durch Turbinen ersetzt, die die Energie des Wassers in vielfältig nutzbare Elektrizität verwandelten. In den letzten Jahrzehnten hat die Zahl der Wassernutzungen deutlich abgenommen, doch punktuell verrichten die betriebsinternen Kraftwerke weiter ihren Dienst.

3000 Liter pro Sekunde

Vor wenigen Wochen wurde etwa die aus dem Jahr 1956 stammende Turbine bei der Firma Messer Schweiz AG, der früheren «Suurstoffi», durch ein neues Modell ersetzt: «Bei der alten Turbine traten immer mehr Probleme auf und eine Sanierung war nicht mehr sinnvoll», hält Kommunikationsleiter Reiner Knittel fest.

Bei der Nachfolgerin handelt es sich um eine vertikalachsige Kaplanturbine mit einem direkt angetriebenen Synchrongenerator. Via einem Kanal wird das Aabachwasser herangeführt und fällt aus gut neun Metern Höhe in die Schaufeln des Laufrades mit einem Durchmesser von fast 80 Zentimetern. Maximal 3000 Liter pro Sekunde sorgen bei 600 Umdrehungen pro Minute für eine Leistung von 250 Kilowatt.

Mittlerweile wird mit moderner Elektronik etwa die Wasserstandshöhe genau reguliert. Ein Monitor im Turbinenhaus gibt Auskunft über alle relevanten Daten. Als nutzbare elektrische Energie liefert der Generator 235 Kilowatt. «Damit können wir gut 70 Prozent unseres Bedarfs mit hauseigenem grünem Strom abdecken», so Produktionsleiter Christian Zbinden, der die in den Farben blau, rot und gelb gestrichene Anlage betreut.

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