Masterarbeit für die Gisliflue
Auenstein Die 118-jährige Panoramatafel auf der Gisli-flue wurde an der Haute Ecole Arc Conservation-Restauration in Neuenburg restauriert. Der Gemeinderat verband die Wiedermontage mit einer würdigen Einweihung.
Die Studentin Sabine De Raemy verdient für ihre Masterarbeit Anerkennung. Ins Lob stimmte auch Gemeindeammann Reto Porta ein: «Auenstein ist stolz auf die Gisliflue und jetzt noch viel mehr mit der restaurierten Panoramatafel.» Und Professor Valentin Boissonnas, der Sabine De Raemy begleitete, stand die Freude ins Gesicht geschrieben. Der Studentin ist ein Meisterwerk gelungen. Die Messingplatte präsentiert sich gereinigt und aufgefrischt. Kratzer und Löcher sind ausgebessert. Die Namen der Berge lassen sich wieder einwandfrei lesen: vom Stockhorn über Eiger, Mönch und Jungfrau bis hin zum Glärnisch. Hingegen fehlt seit jeher der Titlis. Rätselraten und Mutmassungen an der Einweihung. Das Geheimnis darf die Gisliflue für sich behalten. Das Original bleibt Original. Sabine De Raemy sah davon ab, den Namen Titlis einzufügen.
Spuren von 118 Jahren
Dass die Panoramatafel, die Auensteiner sprechen lieber vom Alpenzeiger, in die feinen Hände von Sabine De Raemy gelangte, ist dem verantwortungsvollen Handeln von Oberrichter Urs Peter Frey zu verdanken. Dem inzwischen verstorbenen Mitglied des Lions-Club Aarau ist die sanierungsbedürftige Tafel aufgefallen. Der Alpenzeiger erwies sich als schmutzig und beschädigt. Er musste immer wieder verantwortungslos als Stehtisch und Proviantdepot herhalten und gar, um Zigaretten auszulöschen.
Über die kantonale Denkmalpflege fand der Lions-Club Aarau den Weg zur Fachhochschule in Neuenburg und Architekt Dieter Felber, Aarau, fädelte die Organisation und Finanzierung ein. Felber erinnert sich nur zu gut an jenen Wintertag vor vier Monaten, als die 30 Kilogramm schwere Tafel ins Tal zu holen war: bissige Kälte, eine heftige Bise und verrostete Schrauben am Sockel.
Im Gipfelbuch eingetragen
Pünktlich zur Einweihung malten Fachkräfte der Maurer AG, Buchs, noch den Sockel. Mit E-Bikes fuhren sie hoch, im Rucksack die Farbbüchsen.
Gemeindeammann Reto Porta verdankte bei schönstem Sonnenschein das restaurierte Kulturobjekt und korrigierte als Geometer schmunzelnd die Meereshöhe der Gisliflue von 772 Meter über Meer auf die korrekte Zahl 771,71.
Wenn schon Gemeindeschreiber Jürg Lanz und seine Stellvertreterin Susanne Notter hochgestiegen sind, ist für ein Protokoll gesorgt. Der Event mit Cüpli ist im Gipfelbuch festgehalten, deponiert in der Gamelle und befestigt an der Triangulationspyramide.