Emotionaler Start ins Gedenkjahr

Riesenaufmarsch zur Eröffnungsfeier von «Hundertfüfzg Johr Sophie Haemmerli-Marti»: Nicht wenige im Publikum rührten die Kinderlieder der Mundartdichterin zu Tränen.

Gedenkjahr gestartet: Vor der Eröffnungsfeier wurde die Poesiekabine zu «Hundertfüfzg Johr Sophie Haemmerli-Marti» eingetrommelt. Foto: Fritz Thut
Gedenkjahr gestartet: Vor der Eröffnungsfeier wurde die Poesiekabine zu «Hundertfüfzg Johr Sophie Haemmerli-Marti» eingetrommelt. Foto: Fritz Thut

Alle Sitzplätze besetzt, Dutzende, die entlang der Wände die Eröffnungsfeier zum Gedenkjahr der berühmtesten Aargauer Mundartdichterin stehend verfolgten: Der Auftakt von «Hundertfüfzg Johr Sophie Haemmerli-Marti» am Sonntag im Alten Gemeindesaal in Lenzburg löste ein riesiges Echo aus.

Feuchte Augen

Exakt 150 Jahre nach ihrem Geburtstag wurde Sophie Haemmerli-Marti gehuldigt. Die zwei Schwerpunkte der Feier bewegten das Publikum. Ein fast vierzigköpfiger Chor mit Kindern aus Othmarsingen, dem Heimatort der Dichterin, und dem Lenzburger Angelrain-Schulhaus sang insgesamt acht Lieder aus der Feder der gefeierten Jubilarin.

Unter der Leitung von Karin Niederhäuser und Daniela Baumann, die einige Gedichte extra für den Anlass vertont hatte, weckte der multikulturell zusammengesetzte Chor bei einigen älteren Semestern im Publikum Erinnerungen, ja einige verdrückten still ein paar Tränchen. Beim Mitsingen der Klassiker «Eusi zwöi Chätzli» und «Jede Morge» konnten die Zuhörer die Zeitreise in die eigene Kindheit und Schulzeit komplettieren.

«Ein zeitlos gültiges Werk»

Zwischen den Liedern würdigte der Lenzburger Alt-Stadtschreiber und Stadtarchivar Christoph Moser Sophie Haemmerli-Marti – auch in ihren eigenen Worten. Der Kenner und erklärte Verehrer der Mundartdichterin wusste das Publikum mit Anekdoten und Zitaten zu fesseln.

Gemäss Moser hat Sophie Haemmerli-Marti «ein zeitlos gültiges Werk» hinterlassen: «Ihre Darstellung menschlicher Beziehungen und des Phänomens der Liebe bleiben auch in der heutige Zeit gültig.» Die Gesichter und der Enthusiasmus der singenden Kinder unterstreichen diese Einschätzung des Laudators.

Zirkulierende Poesiekabine

Vor der Eröffnungsfeier trommelten Lenzburger Tambouren die erstmals der Öffentlichkeit präsentierte Poesiekabine ein. In der umgebauten Telefonkabine kann man während des Gedenkjahres an zehn Orten in Lenzburg und Othmarsingen mehr über die berühmte Dichterin erfahren.

Rund ein Dutzend weitere Anlässe in beiden Orten vervollständigen das Jubiläumsprogramm.

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