Ein Boniswiler smasht in Taipeh

Seit Anfang Jahr spielt der Boniswiler Yves Roth in der Volleyball-Nationalmannschaft. An der aktuellen Sommer-Universiade in Taipeh auf Taiwan will er sich auf internationalem Parkett beweisen.

In Taipeh an der Universiade im Einsatz: Der Boniswiler Volleyball-Nationalspieler Yves Roth (in der Mitte beim Smash). Foto: Angelo Brack
In Taipeh an der Universiade im Einsatz: Der Boniswiler Volleyball-Nationalspieler Yves Roth (in der Mitte beim Smash). Foto: Angelo Brack

Fordert man Yves Roths Mannschaftskollegen auf, ihren Mitspieler zu beschreiben, fallen immer dieselben Worte: «gross, ruhig, mit viel Potenzial.» Der 20-jährige und 2,01 Meter grosse Boniswiler spielt seit diesem Jahr im Schweizer Volleyball-Nationalteam und hat aktuell an den Studentenspielen in der taiwanesischen Hauptstadt Taipeh seinen ersten internationalen Auftritt.

Die Sommer-Universiade findet alle zwei Jahre statt und ist nach den Olympischen Sommerspielen der zweitgrösste polysportive Anlass der Welt. Teilnahmeberechtigt sind Sportler unter 28 Jahren, welche an einer anerkannten Universität eingeschrieben sind. Die diesjährige Schweizer Delegation besteht aus 93 Athletinnen und Athleten.

«Volleyball war schon immer klar»

Schon immer hatte Volleyball einen festen Platz im Leben von Yves Roth: Seine Mutter ist Volleyballtrainerin im Boniswiler Nachbardorf Seengen. Weil sie ihn als kleinen Jungen zum Training mitnahm, war es nur eine Frage der Zeit, bis Roth selbst Gefallen am dynamischen Sport fand: «Ich musste mich nie für eine Sportart entscheiden. Es war immer klar: Ich will Volleyball spielen», berichtet er.

Das Universiade-Volleyballteam ist beinahe deckungsgleich mit dem Nationalkader. In der Vorrunde bekommt es die Schweiz mit Argentinien, Kanada, Iran, Zypern und den Vereinigten Arabischen Emiraten zu tun. Die erste Partie gegen die starken Argentinier ging mit 0:3 Sätzen verloren, doch im zweiten Match gegen Kanada konnten die ent-fesselten Schweizer einen 0:2-Satzrückstand aufholen und gewannen vorgestern schliesslich 3:2. Für die Viertelfinals muss Roths Team mindestens den zweiten Gruppenrang erreichen.

Die Einstellung stimmt

In seinem Club, Volley Schönenwerd, ist Roth Zweiter auf der Position des Diagonalspielers. Die Universiade ist eine willkommene Gelegenheit, sich zu präsentieren. «Ich will spielen und nicht nur zuschauen», meint Roth entschlossen.

Coach Mario Motta räumt ihm gute Chancen dazu ein: «Für Yves ist die Universiade eine tolle Erfahrung. Er hat die richtige Einstellung und Motivation, um ein wichtiger Volleyballspieler im Schweizer Team zu werden.»

Assistenzcoach Marco Fölmli ist der gleichen Meinung: «Ich kenne Yves vom Club Schönenwerd. Wenn er seine Schüchternheit ablegt und mit Selbstbewusstsein spielt, kann er dem Team eine wichtige Stütze sein.»

Im Herbst beginnt Roth sein Jurastudium an der Universität Zürich. Wohnen wird er weiterhin in Boniswil – doch jetzt gilt erst einmal: voller Fokus auf Taipeh.

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