Der etwas andere «Hofladen»

Schafisheim Die Labhart-Gärtnerei startet einen neuen Feldversuch: ein bisher schweizweit einzigartiges «Gärtnerei-Hofladenprojekt». Am 15. September wird der Selbstbedienungs- laden eröffnet.

<em>Innovative Geschäftsidee</em>: Daniel Labhart im Labyrinth seines neuen «Gärtnerei-Lade». Foto: Melanie Solloso
<em>Innovative Geschäftsidee</em>: Daniel Labhart im Labyrinth seines neuen «Gärtnerei-Lade». Foto: Melanie Solloso

Vielerorts bieten Landwirtschaftsbetriebe der Bevölkerung in Hofläden Obst und Gemüse aus eigenem Anbau oder selbst hergestellte Hofspezialitäten an. Diese Läden ermöglichen es Landwirten, einen besseren Erlös zu erwirtschaften und damit die sinkenden Engrospreise zu kompensieren.

Dieses Hofladen-Prinzip übernimmt nun auch die Gärtnerei D. Labhart in Schafisheim mit dem neuen «Gärtnerei-Lade». Im Laden, zwischen den beiden Betrieben D. Labhart und Bio Labhart GmbH gelegen, wird natürlich kein Gemüse angeboten, sondern Pflanzen und Naturgartenprodukte aus Eigenentwicklung.

Präsentiert werden die Produkte und Pflanzen anschaulich in einer Art Freilicht-Minigarten-Labyrinth. Da gibt es beispielsweise einen Bienengarten, einen Schmetterlingsgarten, einen Duft- oder einen Präriegarten und verschiedene Hochbeete. Die 19 Miniatur-Beispielgärten à rund 20 Quadratmeter veranschaulichen nicht nur den möglichen Einsatz der Produkte, sie sollen Natur- und Gartenfreunden auch Ideen liefern für den eigenen Garten. «Der «Gärtnerei-Lade» steht für naturnahes Gärtnern, pflegleichte Pflanzkonzepte und Nachhaltigkeit», erläutert Geschäftsführer Daniel Labhart.

Offen auch am Sonntag

Wer etwas gefunden hat, legt den Kaufpreis in die Gärtnerei-Ladenkasse, denn der Shop ist nicht bedient. «Wir vertrauen darauf, dass die Leute bezahlen, was angeschrieben ist», sagt Labhart. «Das müssen wir, denn einen Mitarbeiter für den Laden anzustellen, würde nicht rentieren.»

Der Grund für das neue Selbstbedienungs-Angebot sei die grosse Nachfrage nach den Labhart-Eigenentwicklungen und den Produkten aus der neuen Biogärtnerei seitens Privatkunden. Bis anhin war die Gärtnerei Labhart auf den Engrosmarkt fokussiert und belieferte ausschliesslich Gartenbauer und Baumschulen. Doch der Wandel bei den Schweizer Pflanzen-Produktionsbetrieben zwang Daniel Labhart umzudenken. «Vor 5 Jahren war die Produktion von Bodendeckern noch das Kerngeschäft der Firma», erzählt Labhart. «Wegen Massenimporten vom Ausland und dem Schottergartenfieber hat sich der Umsatz halbiert.»

Dank neuen Eigenentwicklungen wie den patentierten Sellana-Pflanzenziegeln – das sind fix-fertig kultivierte Staudenmischungen zum Verlegen, Rollmatten und Mischpflanzungs-Konzepte – habe der stetige Rückgang der Massenartikel aufgefangen werden können, sagt Labhart. Ausserdem hat der Gärtnereibetrieb kürzlich, um den Trend «Naturgarten mit heimischen Wildstauden» abzudecken, eine Biogärtnerei eröffnet. «Die neuen Produkte haben bei der Privatkundschaft eine grosse Nachfrage generiert», freut sich Labhart. Um diese abzudecken, wird nun am 15. September der neue «Gärtnerei-Lade» eröffnet. Danach ist der Selbstbedienungsladen rund um die Uhr geöffnet, auch am Sonntag.

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